Stefan Höhn renoviert alte Häuser im Alpenraum. Seine Leidenschaft für historische
Bausubstanz teilt der Störhandwerker mit Architektin und Lebensgefährtin Salome Fravi. Wie bei Wanderhandwerkern lassen sie sich in der Nähe der Baustelle nieder, um den Umbau von Anfang bis Ende zu begleiten.
Alte Zeitungen, Farbschichten, Stoffreste – wenn Stefan Höhn ein Haus saniert, stösst er regelmässig auf die Zeitzeugen der letzten Jahrhunderte. Sie erzählen ihm so manche Geschichte aus längst vergangenen Tagen. Andere hört er von den Dorfbewohnern, die während der Bauarbeiten gern vorbeischauen, um nach dem Rechten zu sehen. Stefan Höhn hat sich darauf spezialisiert, alten Strickbauten im Alpenraum neues Leben einzuhauchen. Wie die Wanderhandwerker auf der Stör lässt er sich jeweils in unmittelbarer Nähe der Baustelle nieder, auf der er gerade arbeitet.
Nicht selten ist das in entlegenen Tälern und Bergregionen. Da erscheint es nur logisch, während der gesamten Zeit des Umbaus vor Ort zu bleiben, um tägliche Anfahrtswege zu vermeiden. Möglichst viele Arbeiten verrichtet er dabei selbst, in einem Anhänger, den er zur mobilen Werkstatt umgebaut hat. Für die Hauseigentümer birgt dieses Modell viele Vorteile. Stefan Höhn kann jederzeit in die Bautätigkeiten eingreifen und seine Anwesenheit garantiert eine hohe Qualität der ausgeführten Arbeiten. Der Störhandwerker ist das, was man als einen Allrounder im Handwerk bezeichnen könnte. Er kennt sich bestens mit Holz aus und hat sich in den letzten Jahren während seiner Arbeit an historischen Häusern im Alpenraum weitere Fähigkeiten angeeignet, wie die fachgerechte Arbeit mit Kalk oder Beton. «Mit dem Wissen kommt die Verantwortung», erklärt Stefan Höhn sein Tun. Bei ihm laufen die Fäden zusammen: Er ist als Bauleiter das Bindeglied zwischen dem Architekten, der Bauherrschaft, den Handwerkern und manchmal eben auch den Dorfbewohnern.
Zwischen Schreiner und Restaurator
«Die Arbeiten,
die ich verrichte», so der Handwerker, «liegen irgendwo zwischen denen
eines Schreiners und eines Restaurators.» Stefan Höhn beherrscht sein
Handwerk und weiss, mit welchen Techniken die Dinge früher gefertigt
wurden. Sein Wissen hat er nicht nur während seiner Berufslehre als
Zimmermann erworben. An der ETH in Zürich absolvierte er das
Grundstudium der Architektur, um im Anschluss zwei Jahre lang die
Modellwerkstatt von Peter Zumthor in Haldenstein zu leiten.
Auslandsaufenthalte in Spanien und England folgten, wo er als Planer und
Möbelbauer arbeitete. In diesem Jahr wird er eine Weiterbildung an der
Berner Fachhochschule abschliessen, die ihn offiziell zum Handwerker in
der Denkmalpflege macht.
Seit sechs Jahren nun renoviert der
gebürtige Winterthurer historische Wohnhäuser im Berner Oberland, im
Wallis und in Graubünden. Seine letzten Projekte wie das 300 Jahre alte
Walserhauses in Segnas oder das ein 200 Jahre altes Steinhaus in
Wergenstein hat er zusammen mit Lebenspartnerin Salome Fravi geplant und
umgesetzt. Die Architektin ist in den Bergen gross geworden und war
bereits im Architekturbüro Iseppi AG in Thusis für die Abwicklung der
Restaurierungen zuständig. Nun sind die beiden dabei, eine gemeinsame
Firma zu gründen.
Neu und alt im Gleichgewicht
Während ihrer Arbeit mit der historischen Bausubstanz achten Stefan Höhn und Salome Fravi darauf, dass die Häuser ihren ursprünglichen Charakter nicht verlieren. «Wo immer möglich verwenden wir die alten Materialen wieder.» Dort, wo das nicht geht, wie beispielsweise bei fehlenden Holzpaneelen, wird nach alter Machart neu gefertigt und bewusst ergänzt. Die Kunst besteht darin, dass die baulichen Eingriffe sich wie selbstverständlich in den Bestand einfügen. «Wir arbeiten nicht mit kommerziellem Altholz», so Stefan Höhn. «Viele historische Häuser in der Schweiz werden einfach ausgeschlachtet, Türen, Beschläge und Holz verkauft und an anderer Stelle wieder eingesetzt. Für mich ist das nicht ehrlich. Es widerspricht meinem Verständnis eines Bauprojekts.» Gern verwendet das Paar hingegen Sachen, die es vor Ort vorfindet. «Wir suchen nicht bewusst nach den Dingen», erzählt Salome Fravi, «sie kommen einfach zu uns.» Damit meint sie auch die Dorfbewohner, die nicht nur ihre Geschichten bringen, sondern manchmal mit alten Türblättern oder Balken aushelfen. Stefan Höhn und Salome Fravi gehen behutsam mit diesen Geschenken um, verbauen sie an der passenden Stelle und schreiben damit selbst ein Kapitel in der Geschichte des jeweiligen Hauses.
Text: Kirsten Höttermann, Fotos: Stefan Höhn
aus: Häuser modernisieren, Heft Nr. 3/2017
Bezugsquelle:
Stefan Höhn und Salome Fravi
7418 Tumegl/Tomils
Tel. 079 631 48 62
www.stefann.ch
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