Schweizer Bauratgeber für Bauherren und Hausbesitzer

Sonderfall Terrasse

Wie Garten, nur kleiner? Nein. Balkon und Terrasse sind, aus der Sicht des Gärtners, besondere Standorte, die besondere Massnahmen erfordern, damit die Pflanzen gut gedeihen.

Verschiedene Bereiche mit Solitären und Sitzgelegenheiten machen die Terrasse stimmungsvoll.
Verschiedene Bereiche mit Solitären und Sitzgelegenheiten machen die Terrasse stimmungsvoll.

Der Balkon ist ein Extremstandort: Nicht alle Pflanzen vertragen Hitze, Sonne und Wind, das ist schon bei der Auswahl zu bedenken. Auch die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen funktioniert nicht genau gleich wie im Gartenbeet, und in Gefässen sind die Pflanzen Wind und Wetter stärker ausgesetzt. Eine Beratung durch den Fachmann lohnt sich. Patrick Daepp, Inhaber und Geschäftsführer von Gartenpflanzen Daepp, Münsingen, hat ein Zehn-Punkte-Programm entwickelt, auch «Daepp-Methode für Balcony Gardening» genannt. Es geht dabei um Tipps für die Pflanzung in Gefässen auf dem Balkon oder auf der Terrasse.

  • Extreme Bedingungen
  • Auf Balkonen und Terrassen sind die Pflanzen von viel Beton und Stahl umgeben, es wird oft sehr heiss und trocken. In einer Loggia hingegen ist es schattig, da sie nur eine offene Seite hat. Die Pflanzen müssen entsprechend ausgewählt werden.
  • Akzente setzen
  • Da der Platz auf Balkonen und Terrassen meist knapp ist, ist die Gestaltung umso wichtiger. Zuerst sollten die grossen Elemente definiert werden, etwa mit Charakterpflanzen wie Grossbonsai oder Solitären.
  • Nicht nur das Design zählt
  • Bei der Auswahl der Pflanzengefässe sollten nicht nur das Design, sondern zuerst die Eigenschaften und die Funktionalität beachtet werden. Es gibt mittlerweile sehr gut geeignete und doch leichte Gefässe.
  • Gewicht reduzieren
  • Oft wird das Gesamtgewicht von bepflanzten Gefässen unterschätzt. Im Zweifelsfall sollte man mit einem Architekten abklären, ob der Balkonboden tragfähig genug ist. Beim Bepflanzen möglichst leichte Erde wählen.
  • Bewässerung automatisieren
  • In Gefässen haben die Pflanzen meist wenig Erde und können entsprechend wenig Wasser aufnehmen. Deshalb empfiehlt sich eine automatische Bewässerung.
  • Entwässerung optimieren
  • Zuunterst in die Gefässe gehört eine Drainage-Schicht aus Blähton, die mit Vlies von der darüber liegenden Erde getrennt wird. Es gibt auch Gefässe mit integrierter Lösung.
  • Für Nährstoffe sorgen
  • Keine Landerde wählen, sondern ein leichtes und vorwiegend mineralisches Substrat. Im März und eventuell nochmals im Juni Volldünger mit Langzeitwirkung einsetzen.
  • Achtung, Wind
  • Der Standort auf Balkonen und Terrassen ist oft windexponiert. Vor allem bei höheren Pflanzen sollte man mit Verankerungen verhindern, dass die Gefässe umkippen oder die Pflanzen geknickt werden können.
  • Winterschutz
  • Um die Pflanzen vor Kälte von unten zu schützen, muss das Gefäss isoliert werden; als Alternative gibt es Töpfe mit integrierter Isolation. Nicht vergessen, die Bewässerung zu entleeren.
  • Nutz- und Zierpflanzen mischen
  • Beim angesagten Urban Farming werden Ziergehölze und Blumen, Beeren und Gemüse bunt gemischt. Das sieht toll aus und mit den neusten Zwergobst-Züchtungen aus der Baumschule, Beeren und Gemüse bekommt man viel Ertrag auf kleinem Raum.
Eine automatische Bewässerung spart viel Arbeit.
Eine automatische Bewässerung spart viel Arbeit.
Schöne Solitärpflanzen sind eine Spezialität im Gartencenter Daepp.
Schöne Solitärpflanzen sind eine Spezialität im Gartencenter Daepp.
Patrick Daepp empfiehlt für bepflanzte Gefässe eine möglichst leichte Spezialerde.
Patrick Daepp empfiehlt für bepflanzte Gefässe eine möglichst leichte Spezialerde.
Im Cabrio-Gewächshaus in Münsingen findet jeder etwas Passendes.

Die Erlebnis-Baumschule
Wer die Auswahl der Pflanzen mit einem Ausflug verbinden will, ist in der Erlebnisbaumschule Daepp in Münsingen an der richtigen Adresse. Ein Rundgang durch die Gärtnerei ist bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis. Im Cabrio-Gewächshaus gedeihen Rosen und Lavendel, auf den Aussenflächen Kräuter, Beeren und kleine Stauden. Im Solitärpark stehen über 1000 grosse Bäume, Sträucher und Gartenbonsai. Unter den Obstbäumen ist die berühmte Berner Rose, eine Apfelsorte, die der Firmengründer Adolf Daepp im Jahr 1888 entdeckte. Ein Bistro lädt zur kleinen Stärkung ein und Kinder können sich auf dem Kletterspielplatz austoben oder auf Schatzsuche gehen.

Gartenpflanzen Daepp
3110 Münsingen

Text: Patrick Daepp und Christine Vollmer
aus: Haus und Wohnen, Schweizer Bauratgeber, Ausgabe 2020

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